GUTES GEWÄSSER? VIELE FISCHE? GROSSE FISCHE?

Alles eine Frage der GEWÄSSERBEWIRTSCHAFTUNG

Die Diskussionen darüber sind unendlich, auch unendlich verworren und oft unendlich daneben. Wir können Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Ebenso verhält sich die Thematik mit Fischen über oder unter 1000 Höhenmetern, in Seen oder Flüssen, warmen oder kalten Gewässern, Cypriniden oder Salmoniden. Diese Liste könnte ewig so gehen, gleich den Diskussionen am Stammtisch.

Zu den Fakten kommen wir ja gar nicht mehr. Hausverstand, auf Basis von Wissen und Wissenschaft, am Besten gepaart mit jahrelanger Arbeit direkt am Wasser sollte doch dazu reichen, die Gewässer wieder zu natürlichen Fischbeständen zurückzuführen. Der Blick ist oft auf "einen Gewässerabschnitt" gerichtet. Die Umgebung, der Oberlauf und die besonderen Gegebenheiten des Umlandes spielen genauso eine Rolle wie Strukturen im Gewässer und die Temperaturen im Wasser und rundum. Das startet bei den Algen, dem Plankton und den kleinen Wassertieren die wir bereits mit dem Auge gut erkennen. Auch deren Lebenszyklus sollte nicht gestört werden, es handelt sich hierbei nämlich um die Hauptnahrung unserer Fischpopulation. Welche Fische wir entnehmen lassen, bestimmt wiederum die Zukunft. Großer Besatz ist die Illusion wie im Disney Land und dafür bezahlen wir - doppelt. Für die Angellizenz und gegen die Zukunft unserer Fischpopulationen. Die Großen haben den Kleinen immer schon Angst gemacht, wenn sie nicht schon gefressen wurden, bevor sie die großen Besetzten bemerkt haben. Da denken wir auch nicht an die Genetik, die die Basis laut Darwin (Link Evolutionstheorie) darstellt. Nicht der Stärkste, sondern der am Besten geeignete überlebt. Aber überlebt deren Nachwuchs? Bekommen wir überhaupt noch große Fische wie früher hoch? Die Ostsee zeigt uns anderes, wenn wir immer nur die Großen selektieren, gibt es auch die Gene nicht mehr. Das hat auch einen Vorteil: Die Fische passen jetzt auf einen Teller. Nicht lustig? Ja, dann ist es Zeit mal anders zu denken und die Gewässer mit neuen Augen zu sehen. "Fliegenfischen mit Herz" geht diesen Weg seit Jahren, null Besatz. Resultat: Mehr gesunde angepasste Fische pro Hektar als üblich. Das Beste: Diese Individuen haben überlebt und werden auch in Zukunft überleben und sich weiter anpassen. Und wie komplex das Ganze ist, sehen Sie in der gewaltigen Dokumentation "Unsere Ozeane" die endlich "tiefere Schichten der Thematik weltumspannend" durchleuchtet.

Schauen Sie doch mal kurz in den unten verlinkten Angler-Lebenslauf - Martins Herzblut ist die Gewässerbewirtschaftung. Als fertiger Fischereimeister und Fischereilicher Facharbeiter im neuen Turnus auf UNI-LEVEL ist er geimpft mit den neuesten Informationen. Davor arbeitete er lange bei Hejfish und kennt die Vereins Problematik quer durch Österreich und Deutschland. Durch die jahrelange persönliche Guiding Arbeit kennt er auch die Anliegen der Angler am Wasser. Ihre Illusionen und falschen Bilder und das Unwissen über die Natur, das Wasser, den Lebensraum will er in Zukunft zum Breitenwissen drehen. Gerne berät er vor Ort und arbeitet eine Idee mit allen Beteiligten unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren aus.

Martin Schoissengeier
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